Chronik MV Blickweiler 1930-2009

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Musikverein Blickweiler e.V
Die Entstehung des Musikvereins Blickweiler geht bis zum Jahre 1930 zurück, als sich die ersten Männer zum gemeinsamen Musizieren zusammenfanden. Zur Gründung einer Kapelle aber kam es erst im Jahre 1935. Der äußere Anlass war die Rückgliederungsfeier der Saar an Deutschland. Die Anregung dazu, in Blickweiler eine Kapelle zu gründen, gab der damals amtierende Bürgermeister, Herr Direktor Schedler. Auf seine Initiative hin erfolgte mit Zustimmung des Gemeinderates eine Haussammlung zur Beschaffung der Instrumente, so dass im Mai 1935 die Musikkapelle in Blickweiler gegründet werden konnte.

Die Leitung als Dirigent übernahm Musikdirektor Büttner aus Zweibrücken. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Kapelle recht ansehnlich, und ihr gehörten folgende Musiker an: Alfred Schetting, Josef Lambeng, Richard Weber (Flügelhorn); Willi Müller, Anton Braun (Trompete); Ferdinand Welsch, Otto Haag, Hans Niederländer (Klarinette); Julius Stumpf, Friedrich Stumpf, Valentin Vogelgesang (Tenorhorn); Wilhelm Wannemacher, Leo Kohl (Es-Horn); Kurt Schneider, Johann Frenzel (Posaune); Otto Müller, Eugen Lauerer (Baß); Georg Welsch, Josef Graus, Alfred Steis, Kuhn (Schlagzeug, Becken, kl. Trommel).

Foto: Gründungsmitglieder des Musikvereins Blickweiler - stehend v. l.; Ferdinadand Welsch, Johann Frenzel, Friedrich Stumpf, Otto Müller, (sitzend) Georg Welch, Julius Stumpf, August Korn.

Die Kapelle hielt ihre Proben im Speisesaal des hiesigen Kalkwerkes - heute Holzhandlung Vogelgesang / Becker - ab.

Am 1. Sonntag im Oktober des gleichen Jahres, dem Erntedankfest, war die Kapelle soweit, dass sie einen Marsch spielen konnte, mit dem man dann auch an die Öffentlichkeit trat. Nachdem die Kapelle musikalisch ausgewogen war, wurde sie außer den örtlichen Verpflichtungen bei Ständchen und an Feiertagen auch häufig zum Spielen von Standkonzerten und Festmärschen innerhalb und außerhalb des Kreises St. Ingbert verpflichtet.

Im April 1939 stellte der damalige Chorleiter Willi Müller an den Reichsverband für Volksmusik in Berlin den Antrag um Aufnahme. Diesem Antrag wurde mit Schreiben vom 22.6.1939 stattgegeben. Ab diesem Zeitpunkt führte die Kapelle den Namen: "Gemeindekapelle Blickweiler" und war unter der Nummer II 2659 registriert.

Bei Kriegsausbruch im Jahre 1939 umfasste die Kapelle bereits 28 aktive Musiker. Leider fand das hoffnungsvoll begonnene Werk durch die Kriegsereignisse ein jähes Ende. Das aktive Mitglied Leo fiel in diesen Kriegsjahren.

Nach dem trostlosen Nachkriegsjahr 1946, das die ganze Not unseres Volkes offenbarte, dachten bereits unentwegte Idealisten wieder an eine Neugründung der Kapelle. Der Entschluss dazu wurde von wenigen unzertrennlichen Freunden auf einem Nachhauseweg von Blieskastel nach Blickweiler gefasst. Es zeugt von der Tatkraft dieser Leute, dass es nicht bei leeren Worten blieb, sondern dass sie trotz aller Schwierigkeiten die Sache energisch anpackten. Der Stamm fand sich wieder zusammen unter dem Namen der Freiwilligen Feuerwehr Blickweiler, deren damaliger Wehrführer Alfred Schetting gleichzeitig auch die Leitung der Kapelle übernahm.

Man erkannte sehr schnell, dass die Kapelle nur bestehen konnte, wenn neue Kräfte hinzukamen. Alle älteren Musiker stellten sich für die Ausbildung zur Verfügung und so konnten in den Jahren von 1947 - 1950 Werner Müller, Albert Morguet, Werner Welsch I., Alfons Schöndorf und Karl Fries als ausgebildete Musiker der Kapelle zugeführt werden. In den Jahren von 1951 bis 1954 wurden dann noch die Musiker Hermann Kihm, Werner Koch, Hugo Kohl und Ernst Stopp in die Kapelle eingereiht.

Die Aufführung von größeren Musikwerken gestaltete sich ohne Dirigenten immer schwieriger, so dass man sich nach einem geeigneten Mann umsah, den man in dem Hauptlehrer Johann Werny fand, der ab 1953 die Leitung der Kapelle übernahm. Von dieser Zeit ab war eine wesentliche Steigerung in der musikalischen Ausdruckskraft zu verzeichnen. Er bemühte sich darüber hinaus, der Kapelle laufend junge Kräfte zuzuführen, die ebenfalls bei den Aktiven gegen geringes Entgelt ausgebildet wurden.

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